TEx Blaues Wunder
Mindestens ein Mal im Jahr bieten wir in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro die Besichtigung der Loschwitzer Brücke in Dresden - besser bekannt als „Blaues Wunder“ – an. Das „Blaue“ kommt dabei von der hellblauen Farbe der Brücke, wobei bis heute vereinzelt berichtet wird, dass die ursprüngliche Farbe grün gewesen sein soll und das „Wunder“ daraufzurückzuführen sei, dass die Brücke eine der ersten aus Metall mit einer solchen Spannweite war und keine Pfeiler in der Elbe benötigte. Etwa 20 Studenten hatten die Möglichkeit, mehr über die Brücke, deren Geschichte, Statik und Architektur kennenzulernen. Das über 100 Jahre alte Bauwerk mit einer Gesamtlänge von 280 m und einer Stützweite von etwa 146 m gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt Dresden. Hätten wir die Brücke vor 100 Jahren benutzen wollen, wäre ein Brückengeld fällig gewesen. Der Konstrukteur der Brücke, Claus Koepcke, hatte einen Weg gefunden eine Hängebrücke zu bauen, die nicht schwingen kann, indem er einen versteiften 3-Gelenkrahmen konstruierte.
Die Studenten hatten die Möglichkeit, die Brücke aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten, da es möglich war, über eine enge Wendeltreppe, die für die Öffentlichkeit abgesperrt ist, auf die Pylonen des Blauen Wunders zu steigen. Neben einem - wohlgemerkt bei schönem Wetter – traumhaften Blick über die Dresdner Stadtteile Loschwitz und Blasewitz werden weitere baukonstruktive Details sichtbar. Über die Treppe ganz nach unten kommt man zu den Auflagern der Brücke – erstaunlich, dass eine tonnenschwere Konstruktion auf Lagern steht, die kaum größer als eine Postkarte sind. Am Obergurt entstehen Zugkräfte, die über Dreiecksrahmen umgelenkt und durch Gewichte, die in den begehbaren Ankerkammern links und rechts von der Brücke, aufgenommen werden. Wir hatten die Möglichkeit, uns eine der beiden Ankerkammern anzusehen, wo man neben dem Gewicht, das eine Masse von 1500 Tonnen hat, baukonstruktive Zeichnungen und Auszüge der statischen Berechnungen sehen kann. Bei Hochwasser stehen die Gewichte unter Auftrieb, weshalb die Brücke gesperrt werden muss. Um den Auftrieb zu kompensieren, ist es möglich, die Ankerkammern komplett zu fluten. Damit sind wir am Ende der Führung angekommen. Wir danken der GMG Ingenieurgesellschaft mbH und hoffen auf weiterhin gute Zusammenarbeit.