PfEx Skandinavien

 

Die Freunde des Bauingenieurwesens fuhren über Pfingsten 2017 zur Exkursion nach Skandinavien.

 

Losgehen sollte es am 1. Juni um 3.15 Uhr vom Dresdener Hauptbahnhof mit dem FlixBus zum Flughafen Berlin Schönefeld. Zumindest theoretisch. Nach einer Stunde Verspätung und einer unnötigen und sehr zeitintensiven Zollkontrolle kam die Gruppe leider genau 2 Minuten zu spät an der Gepäckaufgabe an. Nach einigen Diskussionen mit dem Flughafenpersonal durften wir alle ohne zusätzliche Gebühren mit unseren Koffern als Handgepäck ins Flugzeug hetzen.

Alle? Nein nicht alle, es fanden sich zwei Helden (Ana und Charlie), die einen Flug später buchen mussten, um die flüssigen Gastgeschenke und weitere Kilo der Gruppe sicher nach Kopenhagen zu bringen.

 

Gegen 10.00 Uhr kam der Großteil der Gruppe müde, aber glücklich im Danhostel Kopenhagen an. Nach einer kurzen, komatösen Verschnaufpause ging es gleich los zur ersten Baustelle: Das sogenannte „Blox“. 

Beim Blox handelt es sich um einen Massivbau mit kompletter Glasfassade, das Ende 2017 fertig gestellt werden soll und als zentraler Punkt des neuen Kopenhagener Brückensystems, das entlang des Hafens errichtet wird, fungieren soll. Der Name des Gebäudes leitet sich aus der kubischen Architektur ab.

Die Besonderheit desBloxist vor allem, dass es sich um eine Überbauung einer viel befahrenen Straße handelt. Diese Bauweise stellte eine Herausforderung in der Ausführung dar, da die Stadt Kopenhagen die Sperrung der Straße nur für kurze Zeitabschnitte genehmigte.

 

Nach Ankunft der Helden (Ana und Charlie) wurde gemeinsam zu Abend gegessen.

 

Am zweiten Tag in Kopenhagen wurde die Gruppe von einem Bauleiter das Tunnelbauprojekts„Cityringen“ am Nordhavn, das die Verbindungsstrecke vom Hafen zum bestehenden Stadtring der Metro bildet, empfangen.
Der Nordhavn ist ein Stadtentwicklungsprojekt, das vom ehemalig industriell geprägten Hafengebiet abzweigt und durch die Metrolinie über eine schon bestehende Station mit dem Hauptbahnhof verbunden werden soll.  Die Station erforderte die Trennung der Fahrtrichtungen, sodass das Projekt den Bau von zwei Tunneln mit jeweils 1,6 bzw. 1,8 Kilometern Länge umfasste, die mit einer Tunnelbohrmaschine realisiert wurden. Eine weitere Herausforderung war der Bau des Übergangs zwischen den Tunneln und der oberirdischen Strecke, der als Cut and Cover bis zu 10 Metern unter der Wasseroberfläche im Hafenbecken realisiert wurde.

 

Trotz des Mangels an Baustellen, nutzten die angehenden Bauingenieure und Bauingenieurinnen ihre Zeit effektiv und erkundeten die Stadt Kopenhagen und die unabhängige „Freetown of Christiania“ durch die Teilnahme an mehreren Free Walking Touren. Alle waren aufgrund des Wetters, des Enthusiasmus der Stadtführer und des allnächtlichen Alkoholpegels begeistert.

Am Montag ging die Reise mit gemieteten Autos weiter über Schweden nach Norwegen. Dank des Durchhaltevermögens der beiden Fahrer Chris und Schlafmütze kamen wir unversehrt nach knapp 9 Stunden Fahrt im HostelHaraldsheim in Oslo an und ließen den Tag entspannt ausklingen.

 

Der nächste Tag führte uns zur wohl spektakulärsten Baustelle der Fahrt: Der Vamma Staudamm. 
Das Projekt „Vamma 12“ umfasst die Erweiterung eines schon bestehenden Kraftwerks um eine 12. Turbine.  Als eines der ersten Projekte weltweit, wurde die Erweiterung des Hydroelektrischen Kraftwerks ausschließlich mit BIM geplant und somit komplett planlos von der HafslundProduksjonAS ausgeführt. Die zwölfte Turbine wird in der Lage sein, ein Drittel des Gesamtabflusses zu turbinieren und erhöht somit die Leistung des Wasserkraftwerks beträchtlich.

Der Tag wurde durch den Besuch der Holmenkollenbakken Skischanze, die mit Baujahr 1892 die älteste Sprungschanze der Welt ist, abgerundet. Gleichzeitig hatte man vom Holmenkollen einen wunderbaren Blick über die Stadt und die Oslo Fjorde.

 

Trotz des strömenden Regens, trauten sich einige unerschrockene Bauingenieure und Bauningenieurinnen an einer Free Walking Tour, die in ihrer Schwäche bisher unangefochten war, teilzunehmen. Nach vorzeitiger Beendigung der Tour, traf sich ein Teil der Gruppe, um sich das renommierte Frammuseum über die Geschichte der norwegischen Polarforschungsreisen, zu Gemüte zu führen. Auch das Museum wurde seinem Ruf als bestes Museum Norwegens nicht gerecht. Während der restliche Teil der Gruppe fleißig an Belegen arbeitete, beschlossen die anderen abends im beliebten Skulpturenpark Vigelandsanleggetden Tag mit einem Spaziergang zu beenden.

 

Neuer Tag, neue Baustellen. Zum Abschluss des Oslo Aufenthaltes besuchte die Gruppe gleich zwei Baustellen in „New Oslo“, dem modernsten, durch den sogenannten Barcode (eine Skyline aus Hochhäusern) bekannten, Stadtteil am Hafen.

Vormittags stand die Großbaustelle der Deichmannske Bibliothek auf der Tagesordnung. Besonders an der Baustelle war das aus Dreiecken geformte, graphische Dach, für das eigens eine neue Schalung im Wert von 2 Millionen Euro in Österreich angefertigt wurde. 
Neben dem Dach, war auch die Ausführung der Treppe ins letzte Geschoss,die sich hängend über dem Haupteingang befindet, bemerkenswert. Abgesehen von der Verwendung von Ortbeton, der getragen von einer Unterkonstruktion direkt auf der Geschosshöhe gegossen wurde, war auch die Anbringung der Treppe interessant: Das komplette Gewicht der Treppe wird durch Stahlseile von einem auskragenden Dach darüber getragen.

 

Die zweite Baustelle des Tages war das Munch Museum, auch bekannt als Lambda, das für umgerechnet 290 Millionen Euro direkt hinter die Osloer Oper an den Hafen gebaut wird. Das Museum zeichnet sich durch sein markantes Erscheinungsbild aus, bei dem die oberen Etagen abgewinkelt zum restlichen Gebäude stehen.

Wie auch bei den vorherigen Baustellen, wurden wir herzlich empfangen. Die Leiter der Betonabteilung begrüßten uns mit einer Präsentation mit vielen technischen Details, vor allem zur verwendeten Gleitschalung. Letztere wurde genutzt, um den kompletten Grundriss des senkrechten Gebäudeabschnittes zu errichten. So wurden in nur einem Monat fast 39 Meter Rohbau vervollständigt. Fast noch bemerkenswerter war der Gründungsbau: Um ausreichend Grundfläche zu erreichen, wurde der anliegenden Pier um ein Stück erweitert, das durch mehr als 300 Stahlpfeilern gestützt wird, die in bis zu 60 Metern Tiefe in den Grund gerammt wurden.
Highlight des Tages war neben den Baustellen vor allem das anschließende gemeinsame Pizzaessen mit den Leitern der Betonabteilung.

Am letzten Abend in Oslo hatten wir zudem ausnahmsweise mal einen gerechtfertigten Grund zum Feiern, da eine unserer mitreis(s)enden Bauingenieurinnen Geburtstag hatte.

 

Der vorletzte Tag der Skandinavienfahrt führte uns noch einmal nach Schweden, genauer gesagt, nach Göteborg, wo wir eine Tunnelbaustelle besichtigen durften. Die Vorgehensweise beim Bau des Tunnels ist sehr interessant. Die einzelnen Fragmente, aus denen der Tunnel später bestehen wird, werden am Ufer gebaut und dann in die Mitte des Flusses gezogen, wo sie in einen Graben versenkt werden und von Tauchern miteinander verbunden werden. So wird der Tunnel Stück für Stück fertiggestellt und am Schluss mit den Einfahrten verbunden und zugeschüttet. 
Das Projekt umfasst auch eine bereits fertiggestellte Brücke und soll insgesamt mehr Verbindungen der beiden Flussseiten Göteborgs bieten und die Stadt dadurch entlasten, sowie weniger anfällig für eventuelle Ausfälle einzelner Verbindungen machen.

Die letzte Etappe unserer Reise führte uns nach Malmö, eine romantische aber moderne Stadt. Als Abschluss der Reise gingen wir noch zusammen im Stadtzentrum essen und rekapitulierten die letzten Tage.

 

Die Nacht war kurz und es gab nicht einmal Kaffee und trotzdem brachten die jungen, äußerst motivierten Bauingenieure und Bauingenieurinnen all ihre Kraft zusammen und standen pünktlich für die Abfahrt viel zu früh auf. Ein letztes Mal fuhren Chris und Schlafmütze uns zuverlässig an unser Ziel: Kopenhagen Airport.

Samstagmittag landeten die Exkursionsteilnehmer glücklich und wohlbehalten in Berlin Tegel. Dem Kofferschwund trotzend fuhren sie nach einer langen, anstrengenden, aber überaus lehrreichen und mindestens genauso spaßigen Exkursion nach Hause.

 

An dieser Stelle sind die Anstrengungen der Mitglieder des Organisationsteams hervorzuheben und zu wertschätzen. Wir danken euch für euren Einsatz!

 

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